Figuren und Orte aus Die Kinder der Lilith (1908) von Isolde Kurz
Zusammengefasst und gegliedert von Tomas Wullschleger
Eine Fortsetzungsgeschichte in sieben Folgen

Fortsetzung von gestern Freitag

2. Zweiter Teil

2.1.
Sabbath. Sammael, der Herr des Morgensterns. Die Engelschar erzittert vor ihm, in ihn ist ein Fuenkchen Eigenlichts gefallen. Wozu ist der Mensch erschaffen? Sind die Dinge, die ewig kreisen mehr als nur ein ewiges Einerlei? Des Meisters Hand zeichnet eine Spirale in den Sand.—Sammael, vom Blitz geruehrt. Gibt's einen Weg der aufwaerts fuehrt?
2.2.
Ja, aufwaerts....Ueber alles steigt dereinst der Mensch. Mit der Gottheit teilend die Schoepferwonne. Der Mensch ist nicht wie die Himmelsgeschoepfe an eine Eigenschaft gebunden. (Aufzaehlung von Eigenschaften, Gefuehlen. Gegensaetze). Dem Menschen den Schoepferhauch anvertraut, dass er sich seinen Weg zum Schoepfer baut. Von Adam baut er durch Lilith eine Leiter zum hoechsten Sitz des Himmels. Unvermoegend jeder fuer sich. Lilith halb Mensch halb Himmelswesen. Mit Liebesdorne Adam necke, staehle, sporne. Sie soll begeistern, er soll schaffen. Gott gibt Lilith einen Schleier, vom Stoffe des Regenbogens, eine Morgengabe. Um ihre wechselnden Gestalten kann nichts verwelken, nicht veralten. Wohin sie geht muss Adam mit. Das letzte Nein muss sich zerschlagen. Dereinst angekommen im Himmel, schafft er seinem Schoepfer verjuengte Lust.
2.3.
Sammael und alle Himmelsgeschöpfe erhalten den Auftrag, den Menschen zu schuetzen, ihn vorallem vor Gut und Boese zu bewahren, bis er selber stark genug ist.
2.4.
Der Fuerst des Morgens schweigt. Es nagt in ihm, dass er der Lehmgeburt weichen sollte. Er schlaegt die Augen nieder, dass Gott nicht darin seine Gedanken sieht.
2.5.
Fortan verschliesst sich Sammael mit seinem nagenden Wurm im Morgenstern und meidet Gott.

Dritte Folge morgen Sonntag